Ekelgrenze

Ich habs auch schon erwähnt… Ich bin wirklich kein Keimphobiker.. Ich habe auch keine Angst vor „dem Virus“, durchaus angebrachten Respekt hingegen schon. Ich gehöre nicht zu einer Risikogruppe und berufsbedingt bin ich schon seit Jahren daran gewöhnt, dauernd die Hände zu waschen und desinfizieren.

Natürlich achte ich jetzt noch mehr darauf und vergrössere auch instinktiv den Abstand zwischen mir und den Kunden noch mehr als sonst. Ich empfinde es nicht erst seit dieser Krise als unanständig, wenn Kunden mir zu sehr auf die Pelle rücken. Zum Glück kann ich mich bei Medikamenten-Beratungsgesprächen hinter den Tresen flüchten.

Dann stimmt zwar der Abstand zum Kunden, leider SEHE ich aber immer noch, was der oder die Kunde/Kundin macht.

Das brachte mich kürzlich hart an meine Grenze…

Ich habe im Allgemeinen ziemlich viel Geduld mit den Kunden. Auch mit Leuten, die, ich sags mal so, IQ-mässig nicht gerade in der Champions League spielen. (Ja ich weiss, wie fies es klingt!!) Wie eben diese Kundin mit ihrem kleinen Sohn, die über trockene Nasenschleimhäute klagte. Sie beschrieb es zwar nicht so, doch in Anbetracht dessen, dass sie mit ihrem Zeigefinger permanent tief in ihrer Nase herumfuhrwerkte und sagte, sie habe dauernd Nasenbluten beim Schneuzen, kam ich auf eben jene Diagnose.

Ist wie bei einem Horrorfilm, man will wegzappen oder zumindest Augen und Ohren zuhalten.. Aber schaut trotzdem wie gebannt hin. Mich innerlich windend habe ich ihr, während ich mir grösste Mühe gab, NICHT auf ihre Finger/Nase- Action zu starren, ausführlich erklärt, dass das gewünschte abschwellende Nasenspray nicht die optimale Behandlung für ihren offensichtlichen Heuschnupfen ist. Und dass dem Nasenbluten mit einer Kombi aus Heuschnupfenspray/Nasensalbe relativ einfach beizukommen sei.

Nachdem sie dann weitere dreimal, immer mit dem Finger in der Nase, erzählte, dass sie beim Nasenputzen blute, musste ich mich schon sehr zusammenreissen, um nicht vor ihren Augen das Desinfektionsmittel rauszuholen!

Close-eyed kid picking nose with his mouth openimg_6439

Es tut mir ja zwar schon leid, dass solche Menschen sehr schnell mit allem überfordert sind, aber mal ehrlich… Ist es zu viel verlangt, seine Beschwerden verbal auszudrücken? NUR verbal??

Und dass ich nicht (und wahrscheinlich auch niemand sonst) zusehen möchte, wenn sich Leute mit dem Finger in der Nase rumstochern ist hoffentlich auch nachvollziehbar…

Nennt mich Monk, ich bin ihr danach wirklich unauffällig nachgegangen, um die Sachen, die sie noch angefasst hat zu desinfizieren…

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3 Kommentare

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  1. Saubartl, so nennt man sie.

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