OP, Teil 1..

Hallo Ihr Lieben

Am Montag wurde ich am Rücken operiert. Ein Teil meiner Bandscheibe, der frecherweise und völlig ungefragt auf meine Nerven drückte und mich buchstäblich lahmlegte, wurde entfernt.

Nun bin ich ja ein bekennender Super-Angsthase betreff allem, was mit Nadeln, aufschneiden, Narkose und sonstigen lustigen Spässen zu tun hat.

Das hat mitunter etwas anstrengende Folgen.. Also anstrengend vor allem für alle um mich herum..

Angefangen hat es ja schon damit, dass meine OP aufgrund zweier Notfälle um eine Woche verschoben werden musste. Kann passieren, ich war selber auch schon ein Notfall, deshalb verstehe ich dies sehr gut.. Trotzdem war es etwas mühsam, weil ich noch länger unter Starkstrom stand.. Von den Schmerzen, die täglich stärker wurden mal ganz abgesehen.. Aber darauf hatte ich halt keinen Einfluss..

Voruntersuchung/Anästhesiebesprechung dann also am Freitag… Eigentlich kein Ding, das übliche halt, sämtliche Angaben checken, Papiere, Ausweise etc…

Doch dann…. „So Frau Wirth, wir müssen nur noch Blut abnehmen, um alles nochmals zu kontrollieren…“  – „Äääääähm wie bittee…..“ Meine Begeisterung hielt sich in argen Grenzen… Kein Problem, meinte die wirklich supernette Schwester, geht zackzack..

Hmmpf, die kennt meine Venen nicht, hab ich mir noch so gedacht, während sie schon mit der Schale voll mit tollen Sachen kam.. Tupfer, Röhrchen fürs abgezapfte Blut und die Spritze mit einer in meiner Einbildung mindestens 30cm langen und 5cm dicken Nadel dran…

Alles klar, Fantasie und Gehirn bitte ausschalten, tief und ruhig atmen, dann ist’s gleich vorbei… – das sagt jedenfalls mein Verstand bei jeder Blutabnahme.. Bringen tut’s eigentlich nie was.

Dann begann auch schon das bekannte Prozedere, meine eh schon noble Blässe verwandelte sich schlagartig in schneeweiss, mir brach der kalte Angstschweiss aus.. Ich kann wirklich nichts dagegen tun, es kommt einfach über mich.. Die nette Schwester piekste… und nochmals… und ein drittes mal… es kommt nix… Sie entschuldigte sich, obwohl es ja gar nicht ihre Schuld war… Durch meine Panik „verstecken“ sich meine Venen nämlich und gleichzeitig verhärten sich die Wände besagter Blutgefässe… das könne schon passieren, hat mir mal eine Ärztin erklärt.. Aha.. Spannend zwar, aber bringt mir im Endeffekt nicht wirklich viel..

Ich wurde also von der armen Schwester in einen Art Lehnstuhl verfrachtet, bei dem die Füsse hochgelagert werden konnten.. „Tiiieef einantmen, Frau Wirth, es ist gleich vorbei… “ – Die hübschen silbernen Sterne vor meinen Augen verschwanden allmählich, zum Glück war sie wirklich ein Vollprofi und hat während meines Aussetzers eiskalt zugestochen. Zack, passt. Blut ist im Röhrchen.. Und der Arm sieht nach ein paar Tagen auch gar nicht mehr so schlimm aus…. 😉

IMG_2012

Dann ab zur Narkose Besprechung.. Eine junge, wirklich supernette Ärztin erklärte mir, was am Operationstag auf mich zukommt, fragte mich nochmals nach eventuellen Allergien oder Unverträglichkeiten etc.. Nein, keine Allergien vorhanden, mal abgesehen von der nun bereits wieder überhand nehmenden Panik vor dieser Operation im Allgemeinen und vor der Narkose im Speziellen.. Ich habe einfach absurde Angst, nicht mehr aufzuwachen.. Obwohl meine realistische und pragmatische Seite natürlich weiss, dass nur noch höchst selten bei Narkosen irgendetwas schief geht.. Aber eben…

Ich sass also der Ärztin gegenüber und kriegte nicht mehr allzu viel davon mit, was sie mir erklärte. Sie erzählte mir, was dann im Vorbereitungsraum vor der OP abgehen würde.. Ich kriegte bereits Schnappatmung und die glitzernden Sternchen tauchten unvermittelt wieder vor meinen Augen auf.. Es folgten ein Glas Wasser und ein Taschentuch.. Herrje, oberpeinlich… Aber ich kann noch so dagegen ankämpfen, nützt alles nix..

Sie versuchte, mich zu beruhigen und versprach, dass mir rechtzeitig vor der OP ein „Leck-mich-am-Arsch“ Tablettchen gebracht werden würde, damit ich voll relaxt in den Operationsraum schweben könne.. Tönt nicht schlecht, bin ich voll dabei…

Ich fuhr einigermassen gefasst nach Hause und verbrachte das Wochenende mit mehr oder weniger ruhigen und (un)nötigen Vorbereitungen.. Ablenkung hatte ich dank meinen zwei Lieblingsraubtieren und Netflix zum Glück genügend..

Am Montagmorgen musste ich bereits um 8.30 Uhr antraben, dem Himmel sei Dank habe ich einen wohlerzogenen Supersohn, der mich ins Spital kutschierte und mich auch noch aufs Zimmer begleitete.

Aus irgendwelchen Gründen bekam ich ein Upgrade und durfte ein Einzelzimmer beziehen. Die nette Dame erklärte zwar weshalb, aber meine Panik nahm langsam aber sicher von meinem Gehirn Besitz.. Habs  nicht mehr gerafft. Die Tabletten um mich zu bedröseln kamen zusammen mit den ultracoolen  Anti-Trombose-Kniestrümpfen und dem sexy Netzschlüpfer.. Hmmpf… Naja, ich schlafe ja…

Alles klar, kurz danach, mit einer Stunde Verspätung wars dann soweit, ich wurde Richtung OP Saal chauffiert.. Mein Puls stieg trotz Beruhigungspille wieder bedrohlich an..

Mein Talisman, resp. Elch durfte ich mitnehmen, aber er musste halt draussen auf mich warten..IMG_2015

Ich kriegte einige Klebe Sonden aufgepappt und dann gings schon wieder los mit der Stecherei… Es ist zum heulen, wann erfindet endlich einer eine Spritze, die in die Vene gebeamt werden kann… Diesmal musste die Kanüle für das Narkose-und Schmerzmittel am Handgelenk gelegt werden.. Gleichzeitig wurde mir noch eine Maske mit Sauerstoff über Mund und Nase gehalten, damit ich „tiief und entspannt meine Lungen füllen könne..“… Ich war eextreem entspannt… Mehrmals musste sie mich antippen und mich dran erinnern, dass ich zwischendurch auch mal wieder ausatmen müsse…

Pieks, pieks.. beim zweiten mal sitzt das Ding und endlich, endlich werde ich ins Nirvana geschossen….

IMG_1999

 

….. to be continued…

 

 

3 Kommentare

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  1. da wäre mir bei so eine OP auch die Klammer gegangen

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  2. Bei mir schlich sich der Verdacht ein, dass Sie das Aufzählen des Sommers eher als Vorwand nutzten um einmal so richtig los zu legen und über den Sommer zu schimpfen zu können. Und was soll ich sagen, ich gebe Ihnen in allen Punkten recht. Ich liebe den Sommer er ist meine Jahreszeit. Alles Gute und gute Besserung!!

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