Vor-und Nachteile, Teil 1: Sommer

Gleich zur Klarstellung:

Ich bin kein Sommerfreund! Ist definitiv nicht meine Jahreszeit. Ich bin eher so ein „der-Rest-des-Jahres-Kind“… Ich reagiere schlecht auf Temperaturen über 25 Grad und zuviel Sonnenschein. Ist jetzt wirklich kein Witz. Ich bekomme Hautprobleme, mir wird häufig schwindelig, meine Hände und Füsse schwellen an, ich krieg Kopfschmerzen, meine Augen sind trotz Tropfen permanent gereizt und trocken und ich werd zickig und depressiv, wenns zu lange konstant sonnig ist. Seid also froh, wenn ihr mich momentan nicht sehen müsst. Vielleicht hab ich ja einige Vampire in meiner Ahnenreihe…

Aber, nichts desto Trotz, werde ich hier nach bestem Wissen und Gewissen neutral bleiben. Bin schliesslich Schweizerin, wir haben jahrhundertelange Erfahrung damit..

Also, beginnen wir gleich mal mit den Vorteilen des Sommers:

  •  Morgens den Kaffee auf dem Balkon trinken – Herrlich. Die Temperaturen sind (meist) noch erträglich, man kann noch durchatmen, ohne die Lunge zu kochen.

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  • Sommerregen auf den aufgeheizten Boden – Erinnert Ihr Euch noch? Regen – das ist dieses durchsichtige, nasse Zeugs, das früher regelmässig aus den Wolken runterkam.. Wolken, das sind übrigens so flauschige Dinger von weiss bis schwarz, die am Himmel hängen… Wenn also besagter Regen auf heisse Strassen oder Wiesen fällt… dieser Geruch am Anfang… Unbeschreiblich und einmalig! Schön wars….
  • Frappées – Super! Liebe ich ja!! Klar, ist jetzt nicht wirklich richtig an den Sommer gebunden, aber im Winter machts einfach nicht so Spass, diese Dinger zu schlürfen!
  • Schwimmen im Freibad – oder im See, je nach Vorliebe. Ich persönlich bade oder schwimme NIE in einem See. Keine Ahnung, warum ich eine Krise bekomme, wenn ich auch nur daran denke! Klar, ich habe noch nie in der Nähe eines See’s gelebt, hat sich also früher nie angeboten. Aber auch heute, wo man ja schnell irgendwo an einem See wäre, habe ich trotzdem null Bock, in einem See abzutauchen. Aber ich schwimme (normalerweise) sehr gerne, einfach im Schwimmbad. Da können jetzt alle die Nase rümpfen, von wegen „iiiiiih, so viele Leute, die immer im selben Wasser sind…“ Jaa egal! Wenigstens hats dort keine Entenflöhe oder Algen!
  •  Grillieren – Supersache, mache ich im Normalfall auch gerne. Ja, auch als überzeugte Total-Vegetarierin (ich ess auch kein Fisch, keine Muscheln, keine Insekten oder Dinosaurier!) bruzzle ich auf meinem Elektro-Single-Frauengrill gerne mal was! Nur momentan nicht, da es auf meinem Balkon dank Sonne während dem ganzen Nachmittag geschätzte 400 Grad heiss ist. Und erst um 22.00 anfangen Zucchetti auf den Grill zu schmeissen… Naja….
  • (normalerweise) grüne und kühle Wälder zum durchatmen –  Finde ich herrlich im Sommer! Durch die Wälder spazieren, das Licht beobachten, das durch die Blätter scheint, dieser spezielle Duft. Im Moment hab ich jedoch meist das Gefühl, dass ich im Herbst unterwegs bin, so viele Blätter bereits vertrocknet von den Bäumen gefallen..
  • Längere Tage – das ist wirklich toll! Wenn man morgens noch richtig Tageslicht tanken konnte, bevor man in irgendeinen Verkaufsbunker verschwinden muss. Und abends kann man noch locker in einem Strassencafe oder entspannt auf dem eigenen Balkon den verdienten Feierabend-Apero geniessen.. Das hat schon was..
  • Offene Schuhe und leichte Kleidung – diesen Punkt nehme ich absichtlich am Schluss der positiven Seite. Weil der definitiv auch auf die Negative gehört. Sind wir doch mal ehrlich.. Wir alle lieben offene Schuhe, Sandalen, Flip-Flop’s, es gibt wirklich nichts tolleres, als den Füssen auch mal frische Luft zu gönnen! Die Nägel vielleicht noch in einer schönen Sommerfarbe lackieren, super! Und schön leichte Shirt’s und Top’s in frischen Farben, kurze Hosen oder Röcke um die mozzarellafarbenen Beine etwas aufzupimpen… Aber, und jetzt wechseln wir fliessend zu den

Nachteilen des Sommers:

  • Offene Schuhe – Sandalen sind, wie eben schon erwähnt, ein Segen in der heissen Sommerzeit! Aber, und dies ist ein sehr grosses Aber, was da teilweise abgeht, grenzt an Augenvergewaltigung! Hornhaut bis fast an die Knöchel, verfärbte ungepflegte Nägel oder sonstige Verbrechen gegen die optische Menschlichkeit.. Auch ganz übel: Frauen ü50, die ein Teenie Revival in  Sachen Nagellackfarben durchmachen.. Ich bin ja selber bald 50ig, daher darf ich das sagen. Ladys, nur weil Chanel oder Dior im Sommer mit äusserst speziellen Lackfarben wie Schlammgrün, Hornhaut Umbra, Kitschhellblau, Kanarienvogelgelb oder Leuchtpistolenorange auf den Markt drängt, heisst das noch lange nicht, dass jede Frau dies auch tragen kann/muss/soll/darf! Es gibt nichts Schlimmeres, als Frauen die damit verzweifelt und verkrampft ihre jüngeren Jahre zurückmalen wollen! Das ist erbärmlich und das hat KEINE Frau nötig!! Zu seinem Alter stehen und entspannt sein, dann wirkt man automatisch jung und bleibt sexy! Und sich einigermassen altergemäss kleiden und anmalen.. Weniger ist mehr, heisst dann die Devise, mehr Klassik und Chic als Hip und billig-sexy! (muss glaubs mal einen Beitrag über Frauen in den Wechseljahren machen…)
  • Flip-Flop’s..  i love it!! Super, könnte den ganzen Tag damit rumlaufen! Aber Leute, es heisst „Flip-Flop“ und nicht „Schlurf-Schlarp“!! Herrgott, ich könnt ausrasten ab den Leuten, die es einfach nicht schaffen, mit diesen „Schuhen“ normal zu gehen!! Es wird rumgeschlarpt und geschlurft, als ob es kein Morgen gäbe! Und ganz schlimm bei den Männern sind diese vermaledeiten Adiletten! Sind ja wieder hoch im Kurs, seit irgendwelche Modelfussballer mit Selbigen gesichtet wurden! Ist ja auch ok, es ist heiss und Männersandalen haben halt diesen Kiffer-Sozi-Öko-Jesus Touch, ist nicht leicht, was zu finden als Mann, ohne schräg angeschaut zu werden.. Aber hey ihr „starken“ Mannsbilder, dann seid Ihr nicht fähig , die Füsschen ein bisschen anzuspannen, damit’s nicht tönt als ob ihr am Ende Eurer Kräfte seid und Euch zum letzten Brunnen auf Erden schleppen müsst?? Schwach!
  • leichte Kleidung – … seufz…. Ich weiss, es ist heiss.. Aber ehrlich, muss die kurze Hose oder der Rock so kurz sein, dass sie eigentlich mehr Nierenwärmer als Hose ist? Im Alltag?! Draussen, wo wir anderen dann unfreiwillig all die Sachen sehen, die nicht wirklich ein Augenschmaus sind und eher ins Schlafzimmer gehören…? Hier vertrete ich ausnahmsweise nicht die Devise „weniger ist mehr“, weil weniger schlicht nicht mehr möglich wäre, ohne an den Nudistenstrand zu wechseln..
  • ÖV – Meine Güte, es ist meiner Ansicht nach unfassbar, dass es immer noch Welche gibt, die es schaffen ganze Zugabteile und Tramwaggons mit Schweissgestank zu erfüllen! Leute, wenn auf einem Deo steht, dass es 48h wirkt, heisst das noch lange nicht, dass man aufs waschen verzichten soll/kann!!!! Es ist eine wahre Katastrophe und eine Belästigung sondergleichen! Würg!
  • Leute, die rumjammern, wenns nach einer dreiwöchigen Hitze/Dürreperiode endlich mal ein, zwei Tage regnet… Dann geht das Genöle los.. mimimimi… immer regnets am Wochenende…mimimimi… meine Güte ist das ein verregneter Sommer…. mimimimi… also hier in der Schweiz ist der Sommer einfach viiiel zu kurz….  Nun, gute Nachricht, Ihr Ofenkartoffeln! Wenn sich politisch nicht bald was ändert und sich die schlimmsten CO2 Sünder weiterhin mit „Abgaben“ aus jeglicher Verantwortung freikaufen können, siehts bei uns in einigen Jahren aus wie in Nordafrika! In der Zwischenzeit müssen die Bauern ihr Vieh bereits notschlachten, weil das Futter nicht mehr reicht… Aber Hauptsache, das Grillfleisch ist weiterhin spottbillig, gell….

So, abschliessend nochmals an alle Sommerliebhaber, bitte verzeiht mir, dass die negative Seite etwas ausgeprägter und länger wurde als die positive.. Liegt daran, dass ich wie Eingangs erwähnt, kein Sommermensch bin.. Hab mich schon mal schlau gemacht, wohin ich umziehen würde, falls ich endlich mal im Lotto gewinne… Schwanke noch zwischen Grönland und Engadin..

thP7BVRKYC

 

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