Erlebnisse im Verkauf

Grundsätzlich mag ich das Konzept der mittlerweile fast überall zu findenden Self Checkout Kassen. Vor allem, wenn man wie ich gerne nach der Arbeit noch schnellschnell was Kleines für das Abendessen oder das Mittagessen vom nächsten Tag holen will. Oder was richtig Ungesundes, wenn der Tag mal wieder etwas viele Nerven gekostet hat..

Dann sind diese Kassen super. Auch, weil um diese Uhrzeit meist das Personal bereits reduziert wurde und die noch anwesenden Mitarbeiter dann oft noch einiges erledigen müssen bevor der Laden schliesst. Also eine Win-Win Situation.

Den Mitmenschen, die „denken“ es sei eine kluge Idee, ihren Monatseinkauf an diesen Kassen zu bezahlen, sei an dieser Stelle mal gesagt:

NEIN IST ES NICHT !

Ich bin mir fast zu 100% sicher, dass dieses Szenario nicht die Idee hinter dem Konzept war. Wobei man das eigentlich schon hätte vorausahnen können, die Menschheit besteht ja nicht erst seit gestern.

Aber nun zu meinem Schreckmoment kürzlich. Da bin ich an meinem freien Tag also am einkaufen im Supermarkt meines Vertrauens und entscheide mich am Schluss, an besagte Schnellkasse zu gehen weil an der bedienten Kasse Jemand mit einem Produkt stand, das scheinbar Probleme machte. Ging nicht richtig über den Scanner oder was weiss ich.. Ich höre eigentlich immer Podcast beim einkaufen, das schützt mich vor unerwünschten Einflüssen, die ich möglichst vermeiden will. Das ist zugegebenermassen natürlich auch eine Ablenkung, ich hab auch schon Sachen vergessen, die ich eigentlich kaufen wollte.

Und weil ich mir dessen bewusst bin und mich mittlerweile gut genug kenne, nutze ich auch NICHT die Version des Self-Scanning, bei der ich während des Einkaufes fortlaufend meine Sachen mit einem Handscanner selber einlesen muss. Ich weiss ganz genau, dass ich mit traumwandlerischer Sicherheit jedes Mal irgendwas vergessen würde. Nicht mit Absicht selbstverständlich! Sondern weil ich ein verpeilter Schussel bin.

Wenn ich aber meinen Einkaufskorb auf der einen und meine Tasche auf der anderen Seite des Scanners stehen hab, dann behalte ich die Übersicht und somit besteht auch nicht die Gefahr, dass ich einfach was ungescannt einpacke, weils im Podcast grad spannend und interessant ist.

Ich steh also an der Kasse, will bezahlen, da leuchtet die Anzeige oberhalb des Bildschirmes Signalrot auf und es kommt die nette Meldung :“ Sie wurden für eine Stichprobe ausgewählt. Bitte wenden Sie sich an das Personal“

Aha. Toll. Warum werde ich eigentlich nie für einen schönen Lottogewinn ausgewählt? Naja, ich seh mich also nach dem erwähnten Personal um. Ich wohne in einem Dorf mit knapp 10’000 Einwohnern und da sind die Weiler rundherum schon mitgezählt. Besagter Supermarkt ist nicht soooo gross, dementsprechend ist die Mitarbeiterdichte. Ich warte also mehr oder weniger geduldig auf Jemanden, der die Stichprobe durchführt. Während ich warte überlege ich mir, erst noch recht entspannt und amüsiert, ob ich denn auch wirklich alles eingescannt habe. Je länger die Wartezeit wird, desto unruhiger werde ich und überlege zunehmend hektisch, ob ich auch WIRKLICH ALLES EINGESCANNT HABE.

Leicht panisch denke ich, dass der Podcast schon richtigrichtig spannend war, so während des Einpackens… Sch%*#&e, was, wenn ich tatsächlich in meiner Schusseligkeit was vergessen habe??

Endlich erbarmt sich eine Mitarbeiterin des Ladens, bittet mich freundlich zu einer Spezialkasse, die etwas abseits steht. Hatte schon ein bisschen einen „Kommen Sie mal hier rüber, wir warten jetzt mal auf die Polizei“ Charakter.

Ich musste meine Tasche auf eine schmale Ablage stellen, die nette Dame stellte sich mir gegenüber hin und griff sich einige meiner Sachen, um zu kontrollieren, ob alles von mir eingelesen wurde. Ich war echt ultranervös, obwohl ich ja eigentlich wusste, dass ich alles richtig gemacht hatte. Dann kippte auch noch dauern meine Tasche fast von dieser schmalen Ablage, weil ich schweres Zeugs drin hatte, Karotten, Orangen etc.. Auf den Boden stellen durfte ich sie natürlich nicht, weil ich dann was hätte rausnehmen können, das war mir auch klar. Stress pur, keine Ahnung, wie hoch mein Adrenalinpegel in diesen Minuten war.

Aber, es war alles korrekt, ich hatte nicht vergessen und durfte den Laden ganz normal verlassen.

Zurück im Auto musste ich dann erstmal tief durchatmen und mir einen Schokoriegel gönnen. Den ich natürlich brav eingescannt und bezahlt hatte…